Der Mythos Achtsamkeit
Achtsamkeit als auf die Gegenwart gerichtete ungebundene und wache Aufmerksamkeit – so oder ähnlich wird Achtsamkeit umschrieben. In der Hauptlehrrede des Buddha über Achtsamkeit („Sati“), die “Satipatthana Sutta“, wird auch von der “Rechten Achtsamkeit” (“samma-sati”) gesprochen, womit Achtsamkeit gemeint ist, wie sie sich nach einer gewissen Übung und Befreiung von verfälschenden Einflüssen (zum Beispiel Vorurteilen, Glaubenssätzen) einstellt.
“Rechte Achtsamkeit” ist in der Lehre des Buddha das Fundament, in der Satipatthana Sutta von ihm als dem “einzigen Weg” bezeichnet.
“Rechte Achtsamkeit ist der einzige Weg zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Gewinnung der rechten Methode, zur Verwirklichung des Nibbãna (►), sind die vier Grundlagen der Achtsamkeit.”
In einem sehr empfehlenswerten Buch von ► Nyanaponika, “Geistestraining durch Achtsamkeit” (Christiani Verlag, 4. durchgesehene Auflage, 1989) fand ich eine Beschreibung der vier Grundlagen der Achtsamkeit:
Buddha sprach zu Sãriputta, einem der ihm folgenden Mönche:
“Mit befreitem Geist, sage ich, o Sãriputta, ist man ein Großer Mensch; mit unbefreitem Geist, sage ich, ist man kein Großer Mensch.
Wie nun, o Sãriputta, ist der Geist befreit?
Da weilt, o Sãriputta, der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Überwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Ihm, der beim Körper in Betrachtung des Körpers weilt, wird der geist ohne Anhaftung von den Trieben entsüchtet und befreit. Er weilt bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle – beim Geist in Betrachtung des Geistes – bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, wissensklar und achtsam…
So, o Sãriputta, ist der Geist befreit. Mit befreitem Geist, sage ich, ist man ein Großer Mensch; mit unbefreitem Geist, sage ich, ist man kein Großer Mensch.”
Aus: Samyutta-Nikaya 47,11.
“Reines Beobachten” – ohne Bewertung und andere Ablenkung – von Körper, Gefühlen, Geistaktivität und Geistobjekten und zwar “eifrig, wissensklar und achtsam”, befreit den Geist.
Inzwischen wurde die enorme Bedeutung der Achtsamkeit für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auch durch sehr viele wissenschaftliche Untersuchungen untermauert. Viele Ärzte, Kliniken und Sanatorien haben Achtsamkeit schon in ihre Palette von Heilmaßnahmen aufgenommen. Es ist bekannt, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis nicht nur Stress wesentlich reduziert, vor Burnout schützt und Stressfolgen im Körper-Geist-System heilen kann, sondern dass Achtsamkeit alle Bereiche des Menschseins extrem positiv beeinflusst: Lebenskraft, Lebensfreude, Leistungsfähigkeit, Klarheit.
Bei der Schulung der Rechten Achtsamkeit, wie der Buddha sie lehrt, geht es um das zunehmende innere Wissen oder Bewusstsein dessen, was gerade im Augenblick geschieht: “Wisse, dass du gehst und wie du gehst. Wisse, dass du stehst und wie du stehst. Wisse, dass Atmen geschieht und wie es geschieht. Wisse, dass du denkst und was du denkst. Wisse, dass du fühlst und was du fühlst…”.
Auch ich bin Nutzniesser dieser großartigen Lehre des Buddha. Das “SATI-Präsenz-Training”, habe ich auf Basis traditioneller und moderner Achtsamkeitspraktiken und -übungen zusammengestellt. Im Sinne der Wissensklarheit spüren wir in den Workshops auch Stressauslöser auf, also individuelle und gesellschaftliche Muster und Prägungen, die uns das bewusste und befreite Sein in diesem Augenblick erschweren, ja oft unmöglich machen.
Der Buddha riet uns bereits vor über 2500 Jahren:
Sei achtsam!
Rechte Achtsamkeit der einzige Weg, zurück zu Glückseligkeit und zu unserer wahren Größe zu finden. Ich begleite Sie sehr gerne und zeige Ihnen die Schönheit und den Nutzen dieses “Weges”.